Als Ulf Mailänder die beiden Mietshäuser in Barby, einer Kleinstadt südlich von Magdeburg, das erste Mal sieht, ist sein Urteil vernichtend: „Diese Immobilien nehme ich nicht einmal, wenn ich 10.000 Euro dazu bekomme!“ Die Gebäude mit insgesamt sechs Mietparteien befinden sich in einem desolaten Zustand. Im Haus und auf dem Hof türmt sich der Müll. Die Mieten der langzeitarbeitslosen Bewohner haben eine eher symbolische Höhe.

Und doch kommt es anders. Ulf Mailänder sucht nach Möglichkeiten, sein Erbe so anzulegen, dass es nicht nur seine Rente aufbessert, sondern auch etwas sozial Sinnvolles bewirkt. Mailänder holt sich Rat beim einst größten Baulöwen Deutschlands, Jürgen Schneider. Mit diesem hält der Schriftsteller und Coach Kontakt, seit er dessen Autobiographie geschrieben hat. Und Schneider überredet ihn zum Kauf. Denn hier sei Beides möglich: Geld verdienen und Gutes tun.

5.000 Euro blättert Ulf Mailänder schließlich für beide Häuser auf den Tisch. Und damit gehen die Schwierigkeiten los. Die Bewohner – anfänglich guten Willens, um die Gebäude gemeinsam auf Vordermann zu bringen – sind zunehmend enttäuscht, alkoholisiert oder zu krank, um eine wirkliche Hilfe zu sein. Die baulichen Mängel erweisen sich gravierender als gedacht. Und die Müllberge rund ums Haus werden größer statt kleiner. Doch so unfassbar grotesk der Mikrokosmos der Bewohner für Außenstehende erscheint – so liebenswürdig und humorvoll werden sie im Film portraitiert.

‚Der gute Immobilien-Hai’ begleitet das Projekt eines Vermieters, der ganz anders sein will als das Klischee des klassischen Immobilien-Investors. Gewinn­maximierung auf dem Rücken Anderer ist für Ulf Mailänder undenkbar. „Ein Haus ist eben nicht nur ein Gebilde aus Stein und Glas. Sondern es ist auch ein soziales Gebilde. Und wenn ich Hausbesitzer bin, dann trage ich eben auch meinen Teil dazu bei, für dieses Stück Sozialgut eine Verantwortung zu übernehmen.“