Die albanische Bevölkerungsmehrheit im Preševo-Tal im Süden Serbiens fühlt sich benachteiligt. Infrastruktur und Wirtschaft liegen am Boden, jeder Zweite ist arbeitslos. Tausende Presevaren haben ihrer Heimat schon den Rücken gekehrt, arbeiten in der Schweiz oder in Österreich. Am liebsten würden sich die Bewohner Preševos von Serbien loslösen und dem benachbarten Kosovo anschließen. Die internationale Gemeinschaft ist aber skeptisch. Zu groß ist die Angst vor dem erneuten Aufflammen von Konflikten auf dem Balkan.
Shqiprim Arifi soll nun alles verbessern. Vor drei Jahren wurde der in Deutschland aufgewachsene 43-Jährige zum Bürgermeister gewählt. Arifi glaubt nicht, dass ein Gebietsaustausch mit Kosovo etwas an der Rückständigkeit Preševos ändern würde. Er ist überzeugt, dass die Bewohner mehr Eigeninitiative zeigen sollten, denn nicht an allem ist die Regierung in Belgrad schuld. Arifi will deshalb alte Parteistrukturen aufbrechen und mit der serbischen Regierung und internationalen Geldgebern zusammenarbeiten. Mit deren Unterstützung will er die marode Infrastruktur sanieren und Arbeitsplätze schaffen. Eine Herkulesaufgabe, die Zeit kostet. Vielen Bewohnern Preševos geht das zu langsam. Sie haben eigene Pläne: den Wegzug aus Preševo.